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Best Practice

CarSharing für gewerbliche Kunden – Praxisbeispiele

Best Practice

CarSharing als Alternative zum Dienstwagen wird zunehmend Teil der Mobilitäts-Strategie von Firmen und Verwaltungen. Das hat gute Gründe: CarSharing hilft, die Zahl der Fahrzeuge und die Kosten der Mobilität zu senken. Wir zeigen gute Beispiele der dienstlichen CarSharing-Nutzung.

Sparkassen Bremen: CarSharing anstatt Dienstwagen-Flotte

Mitarbeitende der Sparkasse Bremen, die in der Verwaltung am Brill arbeiten, müssen oft Filialen und Sparkassen- Standorte im gesamten Stadtgebiet besuchen, um dort den reibungslosen Betriebsablauf sicher zu stellen. Dafür setzt die Bank auf CarSharing anstatt einer Dienstwagen-Flotte.

Als die Leasingverträge der eigenen Dienstwagen ausliefen, nutzte die Sparkasse Bremen die Möglichkeit, CarSharing sechs Monate lang auszuprobieren. Aus dem Pilotprojekt ist eine langfristige Zusammenarbeit mit cambio gewachsen.

Die Sparkasse Bremen ist das erste Unternehmen in der Hansestadt mit einer eigenen CarSharing-Station. Im Parkhaus stehen fünf stationsbasierte Fahrzeuge des Anbieters cambio, die während der Geschäftszeiten für Dienstfahrten der Mitarbeitenden reserviert sind. Außerhalb der Geschäftszeiten stehen die Fahrzeuge allen cambio-Kunden zur Verfügung.

Mit CarSharing spart die Sparkasse Bremen nicht nur Kosten. Auch die Nutzung der Fahrzeuge ist deutlich einfacher geworden. Anstatt wie zuvor jedes Mal persönlich den Schlüssel beim Fuhrparkmanager abzuholen, kann das Auto online oder über die cambio-App gebucht werden. Die Schlüssel hängen in einem Tresor neben der Station.

Sparkasse Bremen, Verwaltung am Brill

  • Kein eigener Fuhrpark
  • 5 CarSharing-Fahrzeuge an eigener Station
  • Zugriff auf alle öffentlichen Fahrzeuge des Anbieters
  • CarSharing-Anbieter: cambio

 

 

Öffentliches CarSharing statt eigener Firmen-Fuhrpark

Die Berlitz Deutschland GmbH bietet deutschlandweit an mehr als 50 Standorten Sprachtrainings, Management- und Führungsseminare sowie Trainings zum Thema interkulturelle Kompetenz an. Die Berlitz Trainer arbeiten sowohl in den Berlitz Schulen als auch beim Kunden vor Ort. Daher haben die einzelnen Standorte einen hohen Mobilitätsbedarf.

Die Niederlassungen in Mannheim und Heidelberg sind Beispiele für Berlitz Schulen, die für ihre Mobilität bereits seit 2006 das CarSharing-Angebot von stadtmobil Rhein-Neckar nutzen. Stefanie Ebermann, Center Direktorin von Berlitz in Mannheim, erklärt: „Bei der Terminplanung müssen wir uns voll auf den Zeitplan unserer Kunden einstellen. Daher sind die Zeiten, zu denen wir Fahrzeuge benötigen, nicht immer vorhersagbar. Zudem schwankt der Bedarf an Fahrzeugen saisonbedingt, etwa wenn Urlaubszeit ist und mehr Unterricht im Center stattfindet.“ Ein eigener Fuhrpark macht aus diesem Grund wenig Sinn. Sieben der Mannheimer Trainer haben stattdessen Zugangskarten für das CarSharing-Angebot von stadtmobil. Sie können damit sowohl das stationsbasierte als auch das free-floating Angebot von stadtmobil nutzen.

Bei Berlitz bevorzugt man jedoch stationsbasierte Fahrzeuge, weil diese im Voraus reserviert werden können und dann auch am festgelegten Ort bereitstehen. „Die Fahrzeuge sind sehr gut verfügbar“ lobt Stefanie Ebermann. Exklusive Reservierungen nur für Berlitz – sogenannte Blockbuchungen – wurden deshalb noch nicht benötigt. So hat die Niederlassung auch keine Fixkosten, wenn nicht gefahren wird.

Die mit CarSharing zurückgelegten Distanzen zu den Einsatzorten sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Grund ist, dass die Niederlassung Mannheim immer mehr Kunden außerhalb des Stadtgebiets akquirieren konnte. Zwischen 1.500 und 2.000 Kilometer legen die Berlitz Trainer mittlerweile pro Monat mit CarSharing zurück. Die Fahrtdistanzen variieren zwischen 50 und 140 Kilometern. Und auch die Center Direktorin selbst nutzt das CarSharing für ihre Geschäftstermine.

Berlitz Deutschland GmbH, Mannheim

  • Kein eigener Fuhrpark
  • Nutzung des öffentlichen CarSharing-Angebots mit Firmentarif
  • 7 Zugangskarten für Mitarbeiter und Trainer
  • CarSharing-Anbieter: stadtmobil Rhein-Neckar

 

 

Öffentliches CarSharing ergänzt den städtischen Fuhrpark

In einem Pilotprojekt hat die Stadt Leipzig 2011 geprüft, ob CarSharing für die dienstliche Mobilität geeignet ist. Die beiden Ämter für Umweltschutz sowie für  Stadtgrün und Gewässer legten im Rahmen des Projekts vier Fahrzeuge des eigenen Fuhrparks still. Im Gegenzug wurde eine CarSharing-Station des Anbieters teilAuto mit fünf Fahrzeugen direkt am Standort installiert. Dieser Pilotversuch verlief positiv, sodass in der Folge weitere Stationen eröffnet und überproportional Dienstfahrzeuge der Stadt abgeschafft wurden. Heute setzt die Stadt Leipzig 20 CarSharing-Fahrzeuge für insgesamt 500 fahrberechtigte Angestellte ein. Der eigene Fuhrpark für Dienstfahrten wurde von ehemals 150 Pkw auf 110 Pkw reduziert. Ziel ist es, in den kommenden Jahren den eigenen Fuhrpark auf rund 90 Fahrzeuge zu reduzieren und stattdessen etwa 30 CarSharing-Fahrzeuge einzusetzen.

Leipzig setzt auf öffentliches CarSharing: Die Fahrzeuge stehen zwar an Stationen in unmittelbarer Nähe der Verwaltungsstandorte, sind aber auch für die umgebende Wohnbevölkerung buchbar. Dadurch kann die Stadt ein einfaches „Pay-per-use“-Abkommen mit dem Anbieter schließen. Zugleich fördert Leipzig so für die Bürger der Stadt CarSharing als Alternative zum privaten Pkw. Dem CarSharing-Anbieter sichert die städtische Nutzung eine Grundauslastung, sodass er mehr Fahrzeuge stationieren und ein attraktiveres Gesamtangebot für alle schaffen kann.

Gegenüber dem eigenen Fuhrpark hat sich durch CarSharing für die Stadt ein bedeutender Kostenvorteil ergeben. Für CarSharing fallen insgesamt nur etwa 50 Prozent der Kosten an, die für die selbst bewirtschafteten rund 50 Fahrzeuge anfallen würden. Auch viele Prozesskosten fallen weg: Die Mitarbeiter buchen die Fahrzeuge direkt über die Plattform des CarSharing-Anbieters, der Anbieter besorgt auch den Fahrzeug-Service. Und schließlich muss die Stadt nicht mehr so häufig Ersatzbeschaffungen für eigene Fahrzeuge ausschreiben.

Stadt Leipzig

  • Dienstfahrzeuge (Pkw) im eigenen Fuhrpark: 110
  • CarSharing-Fahrzeuge: 20 (an öffentlichen CarSharing-Stationen)
  • Am CarSharing teilnehmende Mitarbeiter: 500
  • Einsparung durch CarSharing: Rund 50% Kostenvorteil gegenüber selbst bewirtschafteten Fahrzeugen
  • CarSharing-Anbieter: teilAuto

 

 

CarSharing-Nutzung an verteilten Standorten

Die STEG ist ein Dienstleister im Städtebau mit den zentralen Aufgabenfeldern Stadt- und Ortskernsanierung, Stadtumbau, Projektentwicklung und Baulanderschließung. Etwa 100 Mitarbeiter sind an sechs Standorten in Baden-Württemberg und Sachsen beschäftigt. Im Rahmen ihrer Projekte nehmen die Mitarbeiter zahlreiche Außentermine wahr. Dafür können sie entweder ihren privaten Pkw dienstlich nutzen oder am öffentlichen CarSharing vor Ort teilnehmen. Die CarSharing-Nutzung ist an den Standorten Stuttgart, Freiburg, Heilbronn und Dresden möglich.

Insgesamt fahren die Mitarbeiter pro Monat zwischen 30.000 und 40.000 Kilometer dienstlich. Hiervon werden zwischen 5.000 und 10.000 Kilometer mit CarSharing-Fahrzeugen zurückgelegt. Die STEG möchte diesen Anteil weiter steigern.

Attraktiv ist die CarSharing-Nutzung vor allem für jene Mitarbeiter, die innerstädtisch wohnen und privat kein eigenes Auto besitzen oder einen Wertverlust durch hohe Kilometerleistungen vermeiden wollen. Sie können für dienstliche Fahrten auf alle über die Stadt oder in der Region verteilten Fahrzeuge des jeweiligen CarSharing-Anbieters zugreifen. Viele Dienstfahrten starten und enden daher nicht mehr am STEG-Standort, sondern an der dem Wohnort des Mitarbeiters nächstgelegenen CarSharing-Station. Neben persönlich zugeordneten CarSharing-Zugangskarten verwendet die STEG auch Pool-Karten, die Mitarbeiter für Einzelfahrten ausleihen können.

die STEG

  • 100 Mitarbeiter an 6 Standorten
  • Dienstfahrzeuge im eigenen Fuhrpark: 5 - 6
  • Kilometerleistung: 30.000 - 40.0000 km/Monat
  • davon im CarSharing: 5.000 - 10.000 km/Monat
  • CarSharing-Anbieter: stadtmobil Stuttgart (inkl. Quernutzung für stadtmobil Freiburg), stadtmobil Karlsruhe, teilAuto

 

 

CarSharing als Teil eines umfassenden Mobilitätskonzepts

Die Universität Bonn ist auf mehrere Standorte im Stadtgebiet und im Rhein-Sieg-Kreis verteilt. Als Bedingung für die Erweiterung des Standorts in Bonn-Poppelsdorf hat die Stadt Bonn 2015 die Erstellung eines Mobilitätsplans verlangt. Ziel war es, die Zahl der Kfz-Bewegungen von und zu den Unistandorten zu reduzieren. Eine Maßnahme im Rahmen des Mobilitätsplans war die Etablierung von CarSharing. Die entsprechende Ausschreibung gewann 2015 der Anbieter cambio. Derzeit gibt es fünf öffentliche CarSharing-Stationen mit insgesamt acht Fahrzeugen an Standorten der Universität. Alle Universitäts-Mitarbeiter können diese Fahrzeuge und alle cambio-Fahrzeuge stadtweit dienstlich nutzen. Private Verträge können die Mitarbeiter ebenfalls zu Sonderkonditionen abschließen. Und auch die Studierenden haben Zugang zu den öffentlichen CarSharing-Fahrzeugen. Willi Boltersdorf, in der Universitäts-Verwaltung zuständig für zentrale Serviceaufgaben, sieht das CarSharing als sinnvolle Ergänzung zum eigenen Fuhrpark und als attraktiven Service für Mitarbeiter und Studierende: „Unter den Studierenden beispielsweise sind die Kleintransporter für Umzüge und Möbeltransporte besonders beliebt.“

Universität Bonn

  • CarSharing als Bestandteil eines Mobilitätskonzepts zur Reduzierung des Pkw-Verkehrs
  • 5 öffentliche CarSharing-Stationen
  • Dienstliche und private Nutzung möglich
  • CarSharing-Anbieter: cambio