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Die deutschen Carsharing-Anbieter sind Vorreiter bei der Umstellung auf batterielektrische Antriebe. Damit die Antriebsumstellung aber mit dem Wachstum des Carsharing mithalten kann, müssen Lösungen beim Aufbau der Ladeinfrastruktur gefunden werden. Wir erläutern die wichtigsten Hindernisse bei der Antriebsumstellung und beraten Politik und Kommunen zu Möglichkeiten der Förderung.

Der Beitrag des Carsharing zum Klimaschutz

Carsharing schont das Klima, weil viele Nutzer*innen multimodal unterwegs sind und für alltägliche Wege vor allem Bus, Bahn und Fahrrad nutzen, wo andere Menschen nur im eigenen Pkw unterwegs sind. Um die Emissionen noch zusätzlich zu reduzieren, setzen Carsharing-Unternehmen (neben dem flächendeckenden Angebotsausbau) auch auf saubere und energieeffiziente Flotten. So ist die Carsharing-Branche seit vielen Jahren auch Vorreiter bei der Elektrifizierung seiner Fahrzeuge.

Carsharing-Branche ist Vorreiter bei E-Mobilität

Zum Stichtag 1. Januar 2024 waren insgesamt 17,8 Prozent der Carsharing-Autos batterieelektrisch unterwegs. Bundesweit waren zum gleichen Zeitpunkt nur 2,9 Prozent aller Pkw batterieelektrisch angetrieben. Die Carsharing-Anbieter wollen (und werden) die Antriebswende weiter vorantreiben, die Umstellung auf Elektrofahrzeuge wird jedoch zunehmend herausfordernd.

Aufbau der Ladeinfrastruktur erzeugt hohe Kosten

Vor allem die hohen Investitionsmehrkosten für Carsharing-typische E-Fahrzeuge und der erhebliche Aufwand für den Aufbau von Ladeinfrastrukturen verhindern eine schnellere Elektrifizierung. Die Förderung des Bundes für Ladeinfrastruktur ist einseitig auf private Pkw ausgerichtet. Die Ladeinfrastruktur für geteilte Pkw müssen die Carsharing-Anbieter selbst aufbauen. Insbesondere bei öffentlich zugänglichen Carsharing-Stationen im öffentlichen Straßenraum scheitert die Elektrifizierung an den hohen Kosten für Tiefbauarbeiten für den erforderlichen Anschluss an das Stromnetz. Lediglich in NRW sowie in Bremen wurden hier bisher Lösungen gefunden. 

Öffentliche Ladeinfrastrukturen sind nur selten eine Alternative für Carsharing-Nutzer*innen und -Betreiber. Solange das Laden von Fahrzeugen flächendeckend nicht ähnlich schnell und auch bezahlbar funktioniert wie der bisherige Tankvorgang, werden E-Carsharing-Fahrzeuge (genauso wie private Pkw) zumeist dort geladen, wo sie bereitgestellt werden. Der Aufwand für das Umsetzen von Pkw zwischen Carsharing-Stellplatz und öffentlichem Ladepunkt mit begrenzter Parkdauer ist nicht darstellbar. 

Eine schnellere Elektrifizierung des Carsharing ist möglich. Wenn es von Seiten der Öffentlichen Hand jedoch auch weiterhin keine Unterstützung zumindest bei der Schaffung von Netzanschlüssen gibt, werden viele Anbieter den Fokus auf den weiteren Ausbau von verkehrsentlastenden Carsharing-Angeboten legen. Die Elektrifizierung der Carsharing-Flotten würde dann vermutlich nur mit ähnlicher Geschwindigkeit vorangehen wie die nationale Pkw-Flotte.

Eine detailliertes Positionspapier des bcs finden Sie als PDF zum Download.

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bcs-Position: E-Carsharing