Alle zwei Jahre ermittelt der Bundesverband Carsharing e.V. (bcs) die Carsharing-Versorgung in Deutschlands Städten und Gemeinden. Laut aktueller Auswertung hat sich die Carsharing- Versorgung in den Großstädten in den letzten zwei Jahren um durchschnittlich 29 Prozent verbessert. In den Städten und Gemeinden mit 50.000 bis 99.999 Einwohner*innen betrug die Verbesserung durchschnittlich 20 Prozent.
Gunnar Nehrke, Geschäftsführer des Bundesverband Carsharing, kommentiert:
„Die verbesserte Carsharing-Versorgung ist eine gute Nachricht für die Kommunen , denn Carsharing senkt den Parkraumbedarf und ermöglicht ein nachhaltiges und klimaschonendes Mobilitätsverhalten. Carsharing-Haushalte brauchen für ihre Mobilität wesentlich weniger Pkw als autobesitzende Haushalte und nutzen wesentlich häufiger Bus, Bahn und Fahrrad.“
Karlsruhe ist Deutschlands Carsharing-Hauptstadt
Pro 1.000 Einwohner*innen gibt es in Karlsruhe derzeit 5,35 Carsharing-Fahrzeuge. Damit liegt Karlsruhe mit weitem Abstand auf Platz 1 in einer Rangliste mit 155 Plätzen. München und Hamburg belegen mit 3,37 beziehungsweise 3,04 Carsharing-Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner*innen die Plätze 2 und 3.
In Karlsruhe wird das Carsharing-Angebot fast vollständig vom Anbieter stadtmobil bereitgestellt. Der größte Teil des Angebots ist stationsbasiertes Carsharing, ein kleinerer Teil wird als freefloating Carsharing bereitgestellt. In München und in Hamburg ist der größte Teil des Carsharing- Angebots hingegen free-floating Carsharing, nur ein kleiner Teil wird als stationsbasiertes Carsharing bereitgestellt. Größter Anbieter für free-floating Carsharing ist in beiden Metropolen Miles, das größte stationsbasierte Angebot kommt in München von Stattauto München, in Hamburg von cambio Carsharing.
Gute Carsharing-Versorgung ist keine Frage der Stadtgröße
Eine gute Carsharing-Versorgung hängt nicht von der Stadtgröße ab. In den TOP 20 des Städterankings finden sich gleich sieben Städte mit weniger als 250.000 Einwohner*innen: Freiburg (Platz 6), Tübingen (Platz 9), Heidelberg (Platz 10), Marburg (Platz 14), Darmstadt (Platz 16), Potsdam (Platz 17) und Jena (Platz 19). In diesen Städten stellen stationsbasierte Anbieter den größten Teil des Angebots, manchmal kommen kleinere free-floating Flotten im Rahmen eines kombinierten Systems hinzu. Eine Ausnahme bildet Potsdam. Hier hat ein free-floating Anbieter aus Berlin sein Geschäftsgebiet erweitert und dadurch die Zahl der bereitgestellten Fahrzeuge in Potsdam sprunghaft erhöht.
Die Dynamik der Verbesserung nimmt zu
Die Verbesserung der Carsharing-Versorgung hat sich in den letzten zwei Jahren in vielen Kommunen erheblich beschleunigt. Die Anzahl der bereitgestellten Fahrzeuge ist in einigen Orten um 50 oder 60 Prozent gestiegen, in einigen Fällen hat sie sich sogar um mehr als 100 Prozent erhöht. Das hat zu erheblichen Verschiebungen in den Platzierungen der Kommunen im Ranking geführt. Mit Dresden, Potsdam, Jena und Hannover schaffen beispielsweise gleich vier Städte neu den Sprung in die TOP 20 des Rankings.
Katharina Herzog, beim Bundesverband Carsharing für die Erstellung des Carsharing- Städterankings zuständig, erläutert die bemerkenswerte Dynamik:
„Das Carsharing-Städteranking bildet einerseits die stetig wachsende Nachfrage nach Carsharing ab. Im Ranking von 2024 werden aber erstmals auch Effekte sichtbar, die entstehen, wenn Kommunen das Carsharing systematisch fördern. Insbesondere die Einrichtung von Carsharing-Stellplätzen im öffentlichen Raum für stationsbasiertes Carsharing und die Reduzierung von Parkgebühren für freefloating Carsharing sind eng mit erheblichen Sprüngen bei der Verbesserung der Carsharing-Versorgung in den betreffenden Kommunen verbunden.“
Mehr Informationen zum Städteranking bekommen Sie hier. Die Grafiken können Sie außerdem im Pressebereich herunterladen.