Warum Carsharing nutzen?

Warum Carsharing nutzen? Warum Carsharing nutzen?

Carsharing spart vor allem Kosten im Vergleich zum eigenen Auto. Zudem ermöglicht es, das eigene Mobilitätsverhalten nachhaltiger zu gestalten. Wir erklären, für wen Carsharing geeignet ist, wann es sich lohnt, die Nutzung von Carsharing in Betracht zu ziehen und vergleichen die Preise einzelner Anbieter.

Carsharing ist günstiger als ein eigenes Auto

Carsharing lohnt sich besonders für Menschen, die nicht täglich lange Strecken mit dem Auto zurücklegen. Bis zu einer Fahrleistung von 14.000 Kilometern pro Jahr (38,5 Kilometer pro Tag) ist Carsharing günstiger als ein neu gekauftes eigenes Auto. 

Laut der Studie „Mobilität in Deutschland“ (MiD 2017) haben derzeit 45 Prozent der autobesitzenden Haushalte in Deutschland eine Jahresfahrleistung von 14.000 Kilometern oder weniger. Für die meisten dieser Haushalte dürfte Carsharing die günstigere Form der Pkw-Mobilität sein.

Kostenvergleich Grafik

Der Kostenvorteil des Carsharing gegenüber dem privaten Pkw kann beträchtlich sein. Legt ein Haushalt beispielsweise 8.000 Kilometer pro Jahr mit dem Auto zurück, spart er durch Carsharing 1.622 Euro jährlich im Vergleich zu einem Haushalt mit eigenem Pkw. 

Ein großer Teil dieser Ersparnis resultiert aus dem hohen Wertverlust eines neu gekauften Autos. Aber auch ein geschenkter Gebrauchtwagen (ohne Wertverlust) wird erst ab einer Jahresfahrleistung von 4.000 Kilometern (etwa 333 Kilometer pro Monat) günstiger als Carsharing. Wenigfahrende profitieren also immer vom Carsharing. 

Carsharing-Haushalte kombinieren Carsharing meist mit ÖPNV und Fahrrad. Diese multimodale Mobilität ist oft deutlich günstiger als ein eigenes Auto. Beispiel: Bei einer monatlichen Fahrleistung von 400 Kilometern kostet ein privates Auto ohne Wertverlust etwa 186 Euro. Mit einem Deutschlandticket für 49 Euro bleiben 137 Euro, die man in andere Mobilitätsangebote investieren kann. Gibt man das Geld komplett für Carsharing aus, kann man zusätzlich zur Flatrate-Nutzung des ÖPNV etwa 290 Kilometer im Monat Auto fahren.

Tabelle Kostenvergleich
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Kostenvergleich privater Pkw und Carsharing 2024
Carsharing ist nachhaltige Pkw-Mobilität

Carsharing schafft Platz in den Städten für Fahrradwege und Busspuren, mehr Stadtgrün und mehr Lebensqualität. Denn wenn Menschen Autos gemeinsam nutzen, sinkt die Zahl der benötigten Fahrzeuge erheblich. Pkw stehen in Deutschland pro Tag im Durchschnitt rund 23 Stunden ungenutzt herum. Es ist deshalb leicht, die Pkw-Nutzung mehrere Haushalte auf wenigen Fahrzeugen zu bündeln. Messungen haben ergeben: Ein Carsharing-Fahrzeug ersetzt bis zu 16 private Pkw. Carsharing reduziert daher den Bedarf für Parkplätze erheblich. Das kommt letztendlich auch denjenigen zugute, die weiterhin einen privaten Pkw besitzen möchten. 

In Carsharing-Haushalten fallen Kosten für Pkw-Mobilität nur an, wenn tatsächlich ein (Carsharing-)Auto eingesetzt wird. Anders als autobesitzende Haushalte können Carsharing-Haushalte deshalb für jeden Weg das Verkehrsmittel wählen, das für sie am kostengünstigsten und bequemsten ist. Häufiger als man denkt, sind das Fahrrad, Bus oder Bahn. Messungen zeigen, dass Carsharing-Nutzer*innen seltener Auto fahren und häufiger auf nachhaltige Alternativen zurückgreifen als die Vergleichsbevölkerung. Carsharing-Nutzer*innen verändern ihr Mobilitätsverhalten vor allem dann, wenn sie einen privaten Pkw abschaffen. Dadurch trägt das Carsharing auch dazu bei, Treibhausgasemissionen im Verkehr zu reduzieren.

Darüber hinaus unterstützt Carsharing die effiziente Nutzung von Ressourcen. Fahrzeuge stehen nicht ungenutzt herum, sondern werden optimal eingesetzt, was den Bedarf an neuen Fahrzeugen und Parkflächen reduziert. Dies schont nicht nur die Umwelt, sondern spart auch erhebliche Mengen an Energie und Rohstoffen ein, die für die Herstellung und Entsorgung von Autos benötigt werden.

Ist Carsharing das richtige für mich?

Wer nur gelegentlich ein Auto braucht, für den ist Carsharing günstiger als ein eigenes Fahrzeug. Doch welches Angebot passt zu welchen Bedürfnissen? Zunächst sollte man drei Grundregeln beachten:

  • Carsharing lohnt sich nur, wenn man das Auto nicht täglich benötigt. Wer es beispielsweise für den Arbeitsweg braucht, für den ist Carsharing meist ungeeignet.
  • Die jährliche Fahrleistung sollte 14.000 km nicht überschreiten. Bei höheren Fahrleistungen wird Carsharing oft teurer als ein eigenes Auto.
  • Carsharing lohnt sich vor allem für jene, die auch Bus, Bahn und Fahrrad nutzen können und wollen. 

Erfüllen Sie diese Grundvoraussetzungen? Dann stellt sich die Frage, welches Carsharing für Sie das passende ist. Es gibt verschiedene Carsharing-Varianten:

  • Beim stationsbasierten Carsharing stehen die Autos möglichst wohnungsnah auf festen Stellplätzen. Kund*innen holen den Wagen dort ab und bringen ihn nach der Fahrt dorthin zurück. Diese Variante ermöglicht Reservierungen mehrere Tage oder Wochen im Voraus und sorgt für eine hohe Berechenbarkeit des Angebots. Die größten Anbieter sind stadtmobil, cambio, teilAuto und book-n-drive.
  • Beim free-floating Carsharing stehen die Autos innerhalb eines stadtweiten Geschäftsgebiets verteilt. Nutzer*innen orten und buchen sie über das Smartphone und stellen den Wagen nach der Fahrt irgendwo im Geschäftsgebiet ab. Reservierungen lange im Voraus sind hier nicht möglich, daher sind Verfügbarkeit und Standort des Fahrzeugs schwer vorhersehbar. Free-floating ermöglicht jedoch One-Way-Fahrten innerhalb des Geschäftsgebiets. Die größten Anbieter sind Miles, Free2move/Share Now und Sixt share. 

Stationsbasierte Fahrzeuge eignen sich vor allem für geplante Fahrten: den Wochenendeinkauf, die Fahrt zum Möbelhaus, Ausflüge oder Besuche bei Freund*innen und Familie. Free-floating Fahrzeuge sind besonders für spontane Einsätze geeignet. Um flexibel zu sein, lohnt es sich, sowohl für stationsbasiertes als auch für free-floating Carsharing angemeldet zu sein. In einigen Städten gibt es auch kombinierte Carsharing-Systeme, die stationsbasierte und free-floating Fahrzeuge aus einer Hand anbieten.

Preisvergleich

Der Bundesverband Carsharing vergleicht jährlich die Preise verschiedener Carsharing-Anbieter. Dafür definieren wir drei Beispiel-Fahrten: eine kurze für einen Einkauf, eine mittlere für einen Tagesausflug und eine lange für einen zweitägigen Ausflug. Im Jahr 2024 haben wir die Preise dieser Fahrten bei drei Carsharing-Anbietern in Frankfurt am Main verglichen. Das haben wir herausgefunden:

  • Die Preise der Anbieter für unsere Beispielfahrten unterscheiden sich nicht sehr stark voneinander.
  • Eine Anbieter verwenden dynamische Preise. Das heißt: Der Preis für die Fahrt variiert jenach Tageszeit und Carsharing-Nachfrage in der Umgebung des Fahrzeug-Standorts. Das nächstgelegene Fahrzeug zu buchen, kann dadurch manchmal teuer werden. Wer regelmäßig auf Carsharing zurückgreifen will und dafür verlässliche Preise braucht, sollte lieber auf Anbieter ohne dynamische Preise setzen.
  • Bei manchen Anbietern gibt es im Kleinstwagen-Segment echte Preisschnäppchen. 

Unser diesjähriger Preisvergleich fand am späten Vormittag eines Wochentags in Frankfurt am Main statt. Für die kurze Strecke, neispielsweise einen Einkauf, berechnen alle Anbieter für einen Kleinwagen (zum Beispiel Opel Corsa) zwischen 13,20 und 15,69 Euro. Bei Anbietern von free-floating Carsharing mit dynamischer Preissetzung steigen die Preise in einigen Teilen des Geschäftsgebiets auf über 20 Euro an. Kleinstwagen (zum Beispiel VW Up!) sind bei einigen Anbietern für unschlagbare 9,90 Euro zu haben. Für die mittlere Strecke, beispielsweise einen Tagesausflug, kostet ein Kleinwagen zwischen 70,80 und 74,68 Euro. Im dynamischen Pricing steigen die Preise an manchen Orten auf bis zu 86,39 Euro. Auch bei dieser Beispielfahrt war ein Kleinstwagen (z.B. VW Up!) mit 58,40 Euro die günstigste Option. Für die lange Strecke, beispielsweise den zweitägigen Ausflug, liegen die Preise für einen Kleinwagen bei allen Anbietern zwischen 201 und 204 Euro. Das Kleinstwagen-Segment fiel mit unschlagbaren 173,99 Euro auf, aber nicht jede*r wird mit einem so kleinen Auto zu einem längeren Ausflug aufbrechen wollen. In allen Preisen sind die Energiekosten (Tanken, Strom) enthalten. 

Der Selbstbehalt im Fall eines Unfalls liegt bei den verschiedenen Anbietern zwischen 900 Euro und 1.500 Euro. Daher sollte man immer ein Sicherheitspaket abschließen, das den Selbstbehalt reduziert. Die Reduzierung auf Null Euro kostet bei einigen Anbietern einmalig zwischen 49 und 90 Euro pro Jahr. Andere Anbieter berechnen pro Buchung zwischen 0,99 Euro und 6,99 Euro. Gelegenheitsfahrer*innen werden vermutlich pro Buchung zahlen wollen, für regelmäßige Carsharing-Nutzer*innen dürften die Jahrespakete günstiger sein.

Ansprechpartner
Name
Katharina Herzog
Stellenbezeichnung
Referentin für Projekte und Daten
E-Mail
info@carsharing.de
Telefon
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Babak Khoshroo
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