Am 1. Januar 2024 gab es in Deutschland 5.506.040 registrierte Carsharing-Nutzer*innen, ein Anstieg von 23,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Carsharing-Fahrzeuge stieg im gleichen Zeitraum um 27,1 Prozent auf 43.110. Alle Marktsegmente des Carsharings wuchsen deutlich, besonders dynamisch entwickelte sich das free-floating Carsharing.
Zu Jahresbeginn 2024 gab es in 1.285 Städten und Gemeinden mindestens ein Carsharing-Angebot, das sind 203 Orte mehr als im Vorjahr. Carsharing ist in Deutschland längst nicht mehr nur in großen Städten zu finden. Zum Stichtag 1. Januar 2024 gab es in Deutschland 1.127 Orte mit weniger als 50.000 Einwohner*innen, in denen ein Carsharing-Angebot existiert.
Zum 1. Januar 2024 waren 17,8 Prozent der Carsharing-Fahrzeuge in Deutschland batterieelektrisch. Im Vergleich dazu lag der Anteil aller batterieelektrischen Fahrzeuge an der nationalen Pkw-Flotte laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zum 1. Januar 2024 bei nur 2,9 Prozent.
Allerdings hielt der E-Anteil im Carsharing nicht mit dem Wachstum der gesamten Carsharing-Flotte Schritt: Die Zahl der batterieelektrischen Fahrzeuge stieg im vergangenen Jahr um rund 10 Prozent, während die gesamte Carsharing-Flotte deutlich stärker wuchs. Dadurch sank der prozentuale Anteil batterieelektrischer Fahrzeuge am Gesamtbestand gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Prozentpunkte. Der Grund: Die Bundesförderung für Ladeinfrastruktur konzentriert sich auf private Pkw. Ein Förderkonzept für eine Carsharing-fähige Ladeinfrastruktur fehlt.
Der Carsharing-Markt in Deutschland unterteilt sich in zwei Segmente: stationsbasiertes Carsharing und kombinierte Systeme einerseits sowie reines free-floating Carsharing andererseits. In kombinierten Carsharing-Systemen werden stationsbasierte und free-floating Fahrzeuge aus einer Hand angeboten.
Im reinen free-floating Carsharing sind zum Stichtag 4.505.600 Fahrberechtigte registriert, 26,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Anbieter stellen 26.350 Fahrzeuge bereit, das ist ein Anstieg von 41,9 Prozent. Dieses Segment hat das Wachstum der Gesamtbranche im Jahr 2023 besonders vorangetrieben, vor allem durch die dynamische Entwicklung des Anbieters Miles.
Im stationsbasierten Carsharing und bei kombinierten Systemen sind 1.000.440 Fahrberechtigte registriert, ein Wachstum von 10,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Den Nutzer*innen stehen 16.760 Fahrzeuge zur Verfügung, 9,1 Prozent mehr als im Vorjahr.
Stationsbasiertes Carsharing sorgt für die Verbreitung des Angebots in der Fläche: In 1.271 der insgesamt 1.285 Carsharing-Orte wird diese Variante angeboten. Reines free-floating Carsharing ist in 50 Orten präsent, vor allem in Metropolen wie Berlin, Hamburg und München sowie in den Umlandgemeinden dieser Städte. Die Anbieter stellen in diesen Städten oft mehrere tausend Fahrzeuge bereit. Kombinierte Carsharing-Systeme gibt es in 26 Orten in Deutschland.
Am 1. Januar 2024 bieten 293 Unternehmen, Genossenschaften und Vereine Carsharing in Deutschland an. Die Zahl der Anbieter stieg im Vergleich zum Vorjahr um 44. Stationsbasiertes und kombiniertes Carsharing wird von 287 Anbietern angeboten. Die Bandbreite reicht von großen gewerblichen Anbietern, die in mehreren Städten mit großen Flotten aktiv sind, bis zu kleinen Vereinen, die Carsharing auf dem Land ehrenamtlich organisieren. Die größten Anbieter sind stadtmobil, cambio, teilAuto und book-n-drive. Reines free-floating Carsharing bieten sechs Anbieter in Deutschland an. Die größten sind Miles und Free2move/Share Now.
Im Rahmen des Städterankings erhebt der Bundesverband Carsharing die Anzahl an Carsharing-Fahrzeugen in deutschen Städten ab 50.000 Einwohner*innen und berechnet, wie viele Fahrzeuge pro 1.000 Einwohner*innen verfügbar sind. Das Städteranking wird alle zwei Jahre durchgeführt. Die letzte Erhebung fand im Jahr 2022 statt. Das nächste Städteranking wird im Herbst 2024 veröffentlicht.
Karlsruhe ist mit 4,34 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner*innen Deutschlands Carsharing-Hauptstadt. Auf den Plätzen zwei bis vier folgen die Städte München (2,02), Berlin (1,98) und Hamburg (1,89).
Dass eine dichte Carsharing-Versorgung nicht nur in Metropolen zu finden ist, zeigt unter anderem Freiburg. Freiburg liegt mit 1,79 Carsharing-Autos pro 1.000 Einwohner*innen knapp hinter Hamburg auf Platz 5. Insgesamt befinden sich unter den TOP 20 des Städterankings acht Städte mit weniger als 250.000 Einwohner*innen.
Die vergleichsweise hohe Dichte an Carsharing-Fahrzeugen kommt in den meisten Städten vor allem durch stationsbasierte Carsharing-Angebote zustande. Anders verhält es sich in den Millionenstädten München, Berlin, Hamburg und Köln sowie in Düsseldorf. Dort finden sich mehr free-floating Fahrzeuge als stationsbasierte Autos. Zugenommen hat auch die Zahl der Städte mit kombinierten Carsharing-Systemen, die stationsbasierte und free-floating Fahrzeuge aus einer Hand anbieten. Neben Karlsruhe sind in acht weiteren der TOP 20-Städte kombinierte Systeme zu finden (Heidelberg, Darmstadt, Frankfurt am Main, Leipzig, Göttingen, Augsburg, Bremen, Halle).
