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CarSharing Fact Sheet

Kombinierte CarSharing-Systeme

CarSharing Fact Sheet

Lange Zeit waren stationsbasiertes CarSharing und free-floating CarSharing getrennte Produkte mit unterschiedlichen Anwendungsbereichen. In kombinierten CarSharing-Systemen werden beide Varianten nun zu einem Service zusammengeführt. Dadurch wird der Nutzen des CarSharing-Angebots für die Kund*innen optimiert. Kombinierte CarSharing-Systeme haben zudem eine hohe verkehrsentlastende Wirkung.

Auf einen Blick: Kombinierte CarSharing-Systeme

Kombinierte CarSharing-Systeme bieten stationsbasiertes CarSharing und free-floating CarSharing aus einer Hand an – in einem technischen System und integriert in einem Tarif.

Das CarSharing-Angebot bildet alle denkbaren CarSharing-Nutzungen ab, es bietet mehr als ein eigenes Auto. Zugleich bleiben die Preise an den günstigen Tarifen des stationsbasierten CarSharing orientiert.

Kombinierte CarSharing-Systeme haben eine hohe verkehrsentlastende Wirkung. Sie sind darin dem stationsbasierten CarSharing vergleichbar. Kombinierte Systeme sind daher eine wichtige Möglichkeit, um free-floating CarSharing verkehrsentlastend anzubieten.

Für Kommunen interessant: Kombinierte CarSharing-Systeme sind ein Weg, free-floating CarSharing auch in Städten anzubieten, in denen große free-floating Flotten nicht wirtschaftlich betreibbar sind.

Download:

PDF: Fact Sheet "Kombinierte CarSharing-Systeme"

 

bcs-Fachtagung: Kombinierte CarSharing-Systeme – Das Beste aus zwei Welten verbinden

Kombinierte CarSharing-Systeme sind im Kommen: Erfunden und erstmals eingeführt wurde ein kombiniertes CarSharing-System im Jahr 2012 von stadtmobil in Hannover. Mittlerweile gibt es kombinierte Systeme in 20 Städten in Deutschland. Der Bundesverband CarSharing hat Ende März 2021 zu einem Austausch eingeladen, in dem die bisherigen Praxiserfahrungen aus Bremen, dem Rhein-Main-Gebiet und der Rhein-Neckar-Region vorgestellt wurden.

Die wichtigsten Erkenntnisse: Kund*innen schätzen an den free-floating Fahrzeugen im kombinierten System vor allem den geringeren Planungsaufwand. In einer Erhebung von cambio Bremen für das Produkt smumo (smart urban mobility) bewerten 71 Prozent der Befragten positiv, dass sie bei den free-floating Fahrzeugen kein Buchungsende angeben müssen. Weniger bedeutsam ist hingegen die Möglichkeit, One-Way-Fahrten zu machen. Rund zwei Drittel der Befragten nutzen free-floating Fahrzeuge für Fahrten, die wieder am Ausgangspunkt enden, nur ein Drittel unternimmt One-Way-Fahrten. Die Tendenz, mit free-floating Fahrzeugen innerstädtische One-Way-Fahrten parallel zum ÖPNV durchzuführen, ist im kombinierten System offenbar nur gering ausgeprägt.

Erste Ergebnisse einer wisscenschaftlichen Begleitforschung zu dem kombinierten System von stadtmobil Rhein-Neckar in Mannheim und Heidelberg zeigen, dass jüngere Nutzer*innen überdurchschnittlich häufig sowohl auf stationsbasierte als auch auf free-floating Fahrzeuge im kombinierten System zurückgreifen. Grundsätzlich nutzten diese Kombinierer*innen das CarSharing-Angebot doppelt so häufig wie Nutzer*innen, die nur stationsbasierte Fahrzeuge verwenden und dreimal so oft wie Kund*innen, die nur free-floating Fahrzeuge verwenden. Deutliche Unterschiede zwischen den Kund*innengruppen sind auch bei der Veränderung des Pkw-Besitzes zu erkennen: Während Nutzer*innen die nur free-floating Fahrzeuge buchen, ihren privaten Pkw-Bestand um 46,8 Prozent verringert haben, lag diese Quote bei Nutzer*innen des stationsbasierter Angebotsteils bei 56,6 Prozent. Bei den Kombinierer*innen verringerte sich der Pkw-Bestand sogar um 72,6 Prozent. Das deutet darauf hin, dass die Zusammenfassung beider CarSharing-Varianten im kombinierten System die verkehrsentlastende Wirkung des Gesamtsystems erhöhen kann.

Eine neue Variante von Free-floating bietet book-n-drive im Großraum Frankfurt an. Neben der Möglichkeit, Fahrzeuge One-Way in einem stadtweiten Geschäftsgebiet in Frankfurt zu nutzen, ist es hier auch möglich, mit free-floating Fahrzeugen One-Way in benachbarte Städte wie Mainz oder Wiesbaden zu fahren und das Fahrzeug dort abzustellen. Diese One-Way-Fahrten zwischen Städten machen aktuell sechs Prozent der Buchungen in der Free-floating-Flotte des kombinierten Systems aus.

Alle Vorträge der Veranstaltung stellen wir hier zum Download bereit.

Download:

PDF: Vortrag von Gunnar Nehrke

PDF: Vortrag von Rebecca Karbaumer (Bremen)

PDF: Vortrag von Miriam Caroli (Mannheim)

PDF: Vortrag von Andreas Hornig (Wiesbaden)